Jesus ist kein Kaminkehrer [Post 74]

Wenn der Ofen so richtig raucht, dann setzen sich Ablagerungen an den Rändern des Kamins ab und so muss in regelmässigen Abständen der Kaminkehrer kommen und den Schornstein reinigen. In einem fest vorgeschriebenen Prozedere wird alles gereinigt bis es wieder sauber ist. Auch in unserem Leben, je betriebsamer es ist, passieren Dinge die nicht sein sollten. In der katholischen Tradition ist dafür die Beichte eingeführt worden. hier hat der Gläubige die Möglichkeit seine Sünden zu bekennen und die Vergebung der Schuld zu erhalten. Manchmal unter Auflagen wenn der Büsser etwas ableisten muss und eine gewisse Anzahl Vater unser Beten muss oder je nach Region den Rosenkranz beten muss. Manchmal ist der Schuld-Erlass auch an eine finanzielle Spende gebunden. 

Mich verärgert diese Praxis völlig - das ist doch das schlimmste und betrügerischste was man machen kann. Etwas verkaufen, was bereits als Geschenk erhalten wurde. Eigentlich sind es sogar zweit Betrugsfälle, die hier miteinander gekoppelt werden.

Erstens ist die Beichte und Sündenvergebung durch einen Berufsheiligen nicht notwendig, da Jesus bereits für alle unsere Schuld (Vergangenheit, Gegenwart, und Zukunft) bezahlt hat. (1.Petr.3,18) In der geschilderten Praxis wird damit etwas verkauft, was jeder Christ bereits gratis als das grösste Geschenk erhalten hat.

Zweitens ist der Gedanke der sich auflaufenden, unvergebenen und damit schädlichen Schuld Unsinn. Jesus ist nicht der Kaminkehrer der einmal in der Woche, einmal im Monat oder wie auch immer, kommen muss um unsere Schuld zu beseitigen. Bereits wenn die Sünde geschehen ist, ist sie durch Christus gesühnt und der Zugang zu dem himmlischen Vater damit NICHT blockiert. Wenn wir das wunderbare Geschenk der Sündenvergebung einmal angenommen haben ist diese pauschale Schuldvergebung bis zu unserem Lebensende und unserem Erscheinen vor dem Throne Christi gültig.

Jesus muss uns nicht immer wieder neu vergeben, damit wir in seiner Gnade bleiben. Er ist nicht der Kaminkehrer der immer wieder Hand anlegen muss. Am Kreuz hat er dies ein für alle Mal gemacht.

In dieser katholischen Praxis wird etwas verkauft was die Jünger Jesu bereits gratis erhalten haben. Es ist so, als wenn dir die Grossmutter ein ganz tolles, sehr wertvolles Buch schenkt. Da sie aber nicht bei der Familie lebt, gibt sie dieses Buch der Mutter bei ihrem letzten Besuch mit. Als sie nun nach Hause kommt, gehört dir dieses tolle Buch eigentlich schon. Aber sie sagt: "schau mal was für ein wunderbares Buch ich gefunden habe, du kannst es ganz günstig haben. Nur 200 Franken und es ist dein." Das ungefähr ist das, was die Kirche über einen langen Zeitraum mit den Gläubigen gemacht hat.

Darum lade ich dich heute ein: Ergreife das grösste Geschenk Jesu und lebe darin ein wunderbares Leben im "Land der Ruhe". Ein Leben, in dem Gnade nicht wie "Hände waschen" benutzt wird, sondern in dem in der Gnade "geschwommen" wird.



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