Das ganz einfache Evangelium [Post 110]

Um es gleich vorgängig zu sagen: Diese Botschaft ist so unglaublich, so unfassbar, dass du möglicherweise nach den ersten Sätzen schon zu der nächsten Website wechseln möchtest. Doch STOP - warte noch einen Moment ab, ich werde zum Ende hin den Nachweis erbringen, dass alles korrekt ist und der Wahrheit entspricht.

Hier also das ganz einfache und unverfälschte Evangelium: 

Der himmlische Vater hat die gesamte Menschheit durch Jesus am Kreuz mit sich selber versöhnt. Wirklich jeden Menschen, in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Alle Sünden aller Menschen Gott gegenüber sind durch Jesus am Kreuz vergeben. Erledigt - das die radikale Gnade des Evangeliums Jesu Christi! 

Bereits zu Beginn des Wirkens Jesu, bei seiner Taufe, bringt Johannes das ganze „echte“ Gnadenevangelium auf den einen Punkt: 

Am nächsten Tag kam Jesus zu Johannes. Als dieser ihn kommen sah, rief er: »Seht, hier ist das Opferlamm Gottes, das die Sünde der ganzen Welt wegnimmt!  - Joh.1,29 – Neue Genfer Übersetzung 2011

Hast du das gehört? Von wem nahm das Opferlamm Gottes die Sünde hinweg? „Der ganzen Welt“!!! Da steht NICHT: „Von den sich bekehrenden Christen“. Wir interpretieren oft etwas in diese Aussage hinein, das da gar nicht steht. Dabei ist die Botschaft von Johannes dem Täufer ganz klar: Jesus nahm die Sünde von jedem Menschen hinweg, ob er es verdiente oder nicht. Ob er Christ war, oder nicht – und vielleicht auch niemals werden würde. Wow, was für eine Botschaft! Alle Menschen wurden von allen Sünden befreit. Was war aber mit den Sünden, die nachher geschahen? Der Autor des Hebräerbriefes geht auf diese Frage explizit ein: 

Durch diesen Gotteswillen sind wir geheiligt, da Jesus Christus ein für allemal seinen Leib zum Opfer hingegeben hat. Ferner: Jeder Priester steht täglich da, vollzieht den Dienst und bringt immer wieder dieselben Opfer, die doch nie und nimmer die Sünden tilgen können. Dieser aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt. – Hebr.10,10-12 - Albrecht NT

Ein Opfer, das ein für allemal alle Sünden jedes Menschen, die ihn von Gott trennen, hinweg genommen hat. Unabhängig von ihrem Leben und Glauben. Das tönt so unglaublich, ist aber wahr. Aber was ist nun mit den Menschen, die vor Jesu Opfertod verstorben sind, und was mit denen, die erst nach seinem Opfer geboren wurde? Auf diese Frage geht Paulus im Römerbrief ein: 

Durch einen einzigen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und mit der Sünde der Tod. Und auf diese Weise ist der Tod zu allen Menschen hingekommen. Deswegen hat auch jeder gesündigt. –Rö.5,12 - NBH 
.....
So wie eine einzige Verfehlung allen Menschen die Verdammnis brachte, so bringt eine einzige Tat, die Gottes Rechtsforderung erfüllte, allen Menschen den Freispruch und das Leben. Genauso wie durch den Ungehorsam eines einzigen Menschen alle zu Sündern wurden, so werden durch den Gehorsam eines Einzigen alle zu Gerechten. – Rö.5,18-19 - NBH

Ich muss gestehen, dass ich mir die Angelegenheit immer etwas anders vorgestellt hatte. Für mich war der Opfertod auf Golgatha ein wenig wie ein Einkauf Jesu im Supermarkt des Lebens ... Ich war  immer der  Ansicht gewesen, dass wenn jemand in den Glauben kommt (sich bekehrt) Jesus ihn in den „Supermarkt des Lebens“ geht und ihn dort vom Bösen freikauft. Aber dieses Bild stimmt so nicht, denn Jesus hat mich nicht im Supermarkt freigekauft, als ich mich bekehrte, sondern er hat auf Golgatha ALLE MENSCHEN freigekauft. Eigentlich hat er den ganzen Supermarkt gekauft. Ich denke, dass wir in den vergangenen Jahren den Opfertod Jesu so sehr personalisiert haben und auf uns ganz bezogen haben, dass wir den wesentlich grösseren Horizont  aus dem Blick verloren haben. Wir sagen, dass er sein Blut „für mich“ vergossen hat. Dabei hat er dies völlig erfolgreich für jeden Menschen gemacht. Alle Sünden aller Menschen, von Adam bis zum Ende der Welt, die der Einzelne vor Gott hat, sind durch Jesu Opfertod gesühnt. Soweit ist das Neue Testament glasklar.

Heisst das nun, dass es doch eine Allversöhnung gibt? Nein, definitiv nicht. Wenn auch Jesus durch seinen Opfertod die Sünden aller Menschen, von Adam bis zum Ende der Welt, vor Gott ausgesöhnt hat, so gibt es nun seit dem Kreuz von Golgatha eine Sünde, die es vorher gar nicht gab, die überhaupt nicht möglich war, die nun immer noch ungesühnt im Raum steht. Dies ist die Sünde des Unglaubens an den Opfertod von Jesus am Kreuz. Da diese Sünde erst nach Golgatha möglich wurde, konnte sie NICHT durch den Opfertod Jesu am Kreuz mit gesühnt werden. So ist sie die einzige Sünde, die heute noch jeden Menschen von Gott trennt, da alle anderen gesühnt sind. Es ist die eine Sünde, die über unser Leben hier auf der Erde und auch in der Ewigkeit entscheidet. 
So schreibt es der Johannes:

Doch glaubt mir: Es ist das Beste für euch, wenn ich fortgehe. Denn wenn ich nicht wegginge, käme der Beistand nicht zu euch. Wenn ich jedoch fortgehe, wird er kommen, denn ich werde ihn zu euch senden. Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen. Er wird den Menschen die Augen öffnen über Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. Ihre Sünde besteht darin, dass sie nicht an mich glauben. – Joh.16,7-9 - NBH

Alle Sünden sind getilgt. Bis auf die Sünde des Unglaubens. An ihr entscheidet sich, ob wir im Segen und der Annahme des himmlischen Vaters leben. Am Kreuz von Golgatha wurde jedes Sündenregister bei Gott gelöscht und die ganze Registratur in der Müllverbrennung entsorgt. Keine Aufzeichnungen mehr, denn Jesus hat für jede Sünde völlig ausreichend gezahlt. Wenn es da nicht dieses ABER gäbe: „Glaubst du an den Opfertod Jesu?  Wenn nicht, lebst du in der Sünde des Unglaubens“. An der Frage nach der Sünde des Unglaubens entscheidet sich alles, die ganze Frage nach der Errettung.  
Als Paulus und Silas in Philippi eingekerkert wurden und durch den Herrn in der Nacht befreit wurden, was sprachen sie da zu dem Kerkermeister?

Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus! – Apg.16,30-31 -  Schlachter 2000

Gerettet durch den Glauben an den Herrn Jesus. An seinen stellvertretenden Opfertod am Kreuz. Oder wie Paulus es in dem ersten Brief an die Korinther schreibt:  

Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe — es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt hättet. Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften, (1. Korinther 15:1-4 SCH2000)

Das ist das einfache Evangelium, das die ersten Christen nach der Himmelfahrt überall verkündeten. 
1.) Jesus hat alle Sünden aller Menschen der Vergangenheit, der Gegenwart, und der Zukunft bei Gott durch seinen Opfertod am Kreuz getilgt. Auch deine.
2.) Wenn du das glaubst, wirst du gerettet.
3.) Wenn du das nicht glaubst, wirst du verloren gehen, da du dann noch in der Sünde des Unglauben lebst.

So einfach war das Evangelium der ersten Christen. Radikal und einfach zugleich. Darum sagt Jesus, dass wir den Glauben wie ein Kind annehmen sollen. Weil solche Botschaft selbst ein kleines Kind ganz leicht verstehen kann. 
Ganz offensichtlich ist dies Evangelium viel einfacher und radikal gnädiger, als ich es gehört und bislang verkündigt habe. Doch heute weiss ich, nur das Gnaden-Evangelium führt in die Ruhe Gottes. 


Creative Commons LizenzvertragAlle Beiträge, auch ältere, erhalten Sie unter: Willkommen im Land der Ruhe
Dieser Beitrag von Pfr. Frank Vornheder ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen gestattet - International Lizenz 4.0. Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse können Sie unter http://land-der-ruhe.blogspot.ch erhalten.

Kommentare