Gelegenheiten erkennen-Teil 2 [Post 115]

Im Teil 1 vom Artikel: "Die Gelegenheiten Gottes erkennen" haben wir entdecken können, wie der himmlische Vater uns in der Leitung des Heiligen Geistes durch den leiten möchte. 

Wenn wir beten, dass sein Reich komme und sein Wille geschehe, dann beten wir genau darum. Das Gott zu uns spricht und uns leitet. 
Immer wieder stösst uns das Neue Testament darauf, dass wir "hörende Jünger" sein sollen und das es zu einer der Grundfähigkeiten eines Jüngers gehört "zu hören". Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; (‭Joh.‭10‬,‭27‬)  ist nur eine der vielen Aussagen die von dieser Fähigkeit handeln. Wir können nur dann Jünger sein, wenn wir dieses "Stimme hören und umsetzen" leben. Paulus geht an dieser Stelle noch weiter. Er schreibt in seinem Brief an die Römer: Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. (‭Römer‬ ‭8‬,14). Diese Aussage ist unmissverständlich: Die Errettung zu Ewigen Leben in der Kindschaft Gottes ist davon abhängig, ob wir bereit sind uns leiten zu lassen.     

Leider haben viele Christen die Aufforderung von Paulus "vernünftig zu sein" (Titus 2,6) so sehr vernnerlicht, dass sie glauben, dass alles was ihrer Ansicht nach vernünftig ist, auch Gottes Absichten entspricht. leider wird dabei zu oft übersehen, dass man durch die menschlichte Vernunft und damit das Bemühen vernünftig zu sein letztlich nur menschlichen Überlegungen nachgeht.         Und euch, die ihr weiland Fremde und Feinde waret durch die Vernunft in bösen Werken, (‭Kol.1‬,21‬ - Luther-Übersetzung)
Durch die Vernunft in bösen Werken, oder wie der Hebräer Brief sagt:"In toten Werken" (Hebr.6,1) unterwegs zu sein hat für uns wesentlich negativere  Auswirkungen als wir im ersten Moment annehmen mögen. Dieses "Vernünftig sein" verhindert, dass Gottes Segen und damit auch sein Schutz in unserem Leben wirksam werden. 
Die ersten Jünger durften dies am eigenen Leben erfahren. Als Jesus an den See Genezaret kam geschah folgendes: Als er seine Rede beendet hatte, sprach er zu Simon: "Fahr mitten in den See und werft dort eure Netze zum Fangen aus!" Simon antwortete ihm: "Meister, wir haben uns die ganze Nacht gemüht und nichts gefangen; doch auf dein Wort will ich die Netze auswerfen." Sie taten es und fingen eine solche Menge Fische, daß ihre Netze reißen wollten. (‭Lk.5‬,4-6‬)

Jesus (der gelernte Zimmermann) forderte die professionellen Fischer auf bei Tag Fische zu fangen. Das war eine sehr ungewöhnliche Aufforderung für die Fischer, die von ihren Vätern gelernt hatten immer nur bei Nacht Fische zu fangen. Dies auch aus gutem Grund, denn bei Tag ziehen sich die Fische in kühleren Tiefen des Sees zurück, in die die Netze nicht reichten. In der Nacht aber kamen die Fische weiter an die Oberfläche, so dass man sie fangen konnte. Dieses Hintergrundwissen macht die Reaktion des Petrus verständlich: In der Nacht haben wir schon nichts gefangen - und du sagst wir sollen bei Tag losfahren? Doch dann kommt die Aussage: Doch auf dein Wort hin... Diese kleine Aussage zeigt das er für die Jüngerschaft parat war. Er war bereit sich von Jesus leiten zu lasssen. Er war bereit auch das Unvernünftge zu wagen, weil Jesus es gesagt hatte.  

Um es jedoch ganz klar zu sagen: Das in unseren Augen "UNVERNÜNFTIGE" ist genauso wenig IMMER richtig, wie auch das VERNÜNFTIGE nicht grundsätzlich richtig ist. Nur weil Jesus sie angewiesen hatte bei Tag fischen zu gehen, und sie dabei erfolgreich gewesen sind, machten sie dennoch NICHT daraus eine Grundsatzregel. Sie hatten verstanden das ihr Fischzug nur deswegen erfolgreich war, weil sie auf Jesus expliziete Anweisung hin gehandelt hatten. Sie lernten diesen Tag ihre erste Lektion in der Jüngerschaft: Gotes Versorgung kommt nur dann zu ihnen, wenn sie sich leiten lassen und auf sein Wort hin wirken. Dieser Grundsatz ist bis in unsere Tage gültig. Auch wir sollen uns vom Heiligen Geist leiten lassen, damit die Versorgung Gottes zu uns kommen kann. Aber mehr noch als das: Diese Leitung dient auch unserem Schutz. 

Vor Jahren hörte ich einen authentischen Bericht aus Amenien. Dort wanderten tausende Ameninier unter grossen Mühen nach Amerika aus, weil die Prophetie eines analphabetischen Kindes sagte sie sollten dorthin flüchten. Viele jedoch zweifelten, ob Gott noch in unseren Tagen ebenso redet und wirkt. Sie machten sich über die Auswanderer lächerlich und lästerten böse. Doch leider war die Prophetie richtig. Kurze Zeit später fielen die Türken in Armenien ein und begannen einen gross angelegten Vernichtungs-Feldzug gegen alle Armeinier. Die Hungermärsche durch die Wüste überlebten nur wenige. Die ausgewanderten Armenier hörten diese Berichte aus der alten Heimat MIT GROSSEM SCHRECKEN. War es vernünftig wegen der Prophetie eines Kindes, das nicht einmal Lesen und Schreiben kann, das Land zu verlassen? Nur weil man wohl gehört hatte, dass die Türken woanders graunhafte Massaker anrichteten, nur deswegen musste man doch nicht gleich alles aufgeben und nach Amerika gehen. Oder? 

Gott möchte sein Volk versorgen und schützen. Aber dies gelingt ihm nur dann wenn es sich leiten lässt. Der himlische Vater möchte sein Volk in die Ruhe führen. Aber das gelingt nur dann, wenn es bereit ist zu hören. 

Im Teil 3 schauen wir dann wie wir hören lernen können.  



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