20 Rappen für die Hölle [Post 131]

"Mutti, heute Abend ist Kino in der Dorfbeiz gegenüber. Darf ich gehen?" Eine ältere Frau erzählte mir mit grosser Betroffenheit von diesem Erlebnis, aus ihrer Kindheit. Einmal ins Kino gehen, das sollte aufregend und spannend sein. Sie hatte es sich so sehr gewünscht. Doch sie wusste, dass die Mutter damit ein Problem hatte. "Kino", das war in der Gemeinde verboten. Darum legte die Mutter ihre Stirn in Falten und überlegte sehr lange. Dann legte sie ganz langsam 20 Rappen für den Eintritt auf die Tischkante und sagte ganz eindringlich: "Mädel, du weisst wenn der Herr Jesus heute Abend wiederkommt, dann bist du nicht dabei und bleibst alleine zurück. Überleg es dir gut ob du gehst!"
Dieses Erlebnis, mit den 20 Rappen, die auf der Tischkante der Versuchung liegen, hatte ihr Glaubensleben und ihr Gottesbild lange Jahre geprägt. Sie hatte auf diese Weise in jungen Jahren gelernt: Gott verwirft den, der Fehler macht oder sündigt. Er würde bei einer Entrückung nicht dabei sein und am Ende seiner Tage im Höllenfeuer schmoren. 
Angst-machen und mit dem Verlust der Errettung drohen gehörte über viele Jahre zu den wesentlichen Predigtinhalten in vielen christlichen Kirchen. Zum Teil bis in unsere Tage. 


Doch diese Vorstellung hat nichts Jesus zu tun. Der kommt in dieser Vorstellung gar nicht vor. Es ist ein Gottesbild des alten Bundes, des strafenden, züchtenden Gottes, der "Daumen hoch - Daumen runter" über unser Leben wacht. 
Doch Paulus schreibt, dass Jesus alle trennende Sünde zwischen uns, allen Menschen, und Gott entfernt hat - für alle Zeit. Das er das Trennende, das Adam in die Welt gebracht hatte wieder hinaus genommen hat. Und das jeder, der auf dieses Erlösungswerk Jesu vertraut am Ende seiner Tage angenommen ist. (Egal wie oft er im Kino war) 
        
Denn Christus hat unsere Sünden, ja, die Sünden der ganzen Welt auf sich genommen; er hat sie gesühnt. (‭1. Johannes‬ ‭2‬:‭2‬ HFA)

Denn Gott ist durch Christus selbst in diese Welt gekommen und hat Frieden mit ihr geschlossen, indem er den Menschen ihre Sünden nicht länger anrechnet. Gott hat uns dazu bestimmt, diese Botschaft der Versöhnung in der ganzen Welt zu verbreiten. (‭2. Korinther‬ ‭5‬:‭19‬ HFA)

Gott hat ALLE Menschen mit sich versöhnt und rechnet ihre Sünden nicht länger auf. Wer auf dieses Erlösungswerk Jesu vertraut, der ist gerettet. Niemand wird wegen Sünden verloren gehen, sondern die Entscheidung liegt bei der Frage des Glaubens. Glaubst du an Jesu Werk am Kreuz?  

Vor einiger Zeit berichtete eine andere ältere Frau, dass sie nun nicht mehr in "ihre" Gemeinde geghen könnte, weil sie den Huppi (Dutt) nicht mehr hinbekomme. Ihre Haare waren so dünn und wenig geworden, dass sie den Knoten auf dem Hinterkopf nicht mehr hinbekommt. Doch weil die nun gegen die religiösen Mindesforderungen der Gemeinde an erwachsene Frauen verstosse, kann sie die Gemeindeveranstaltungen nicht mehr besuchen. Doch nun hört sie zum ersten Man von einem gnädigen Gott, der sie unabhänig von Kleidung und Haartracht annimmt. Welch eine Befreiung. 

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