Die Bekehrung des Philippus [Post 174]

Philippus gehörte zu den Gliedern der ersten Gemeinde in Jerusalem. Ein griechischer Jude, der als Diakon der Gemeinde gewählt war. Wegen der grausamen Verfolgug der Christen in Jerusalem musste auch er in Richtung Norden flüchten um sein Leben zu retten. So kam er nach Antiochia in Samarien, dass für ihn Sicherheit bedeutete. Hier fing er an die Geschichte von Jesus weiter zu erzählen. Eine erste Gemeinde entsteht und innert kürzester Zeit wird eine Erweckungbewegung daraus. Viele Menschen kamen zum Glauben und erfahren in ihrem Leben Heilung und Wiederherstellung. [Apg.8,5-8] 
Doch als gerade alles wunderbar läuft und die Gemeinde blüht und gedeit,  inmitten dieser fantastischen Gemeindesituation nimmt ihn Gott heraus und sendet ihn auf eine Strasse in die Einsamkeit. [Apg.8,26-28] 
Wie oft wird sich Philippus gefragt haben: "Was soll ich hier eigentlich? Zuhause werde ich gebraucht, die Gemeindesituation braucht mich. Doch Gott schickt mich in die Wüste. In die Einsamkeit!" Für mich ist diese Reise in die Einsamkeit eine Höchstleistung des Gehorsams gegen den gesunden Menschenverstand. Doch darum war Philippus einer der grossen Männer Gottes, weil er vertraute "gegen den Verstand". Wir wissen nicht wie langer er unterwegs war und wieviel Zeit er hatte sich solche Fragen zu stellen. Doch dann, in dieser Einsamkeit, sieht er einen vornehmen Wagen der langsam Richtung Süden unterwegs ist. In diesem Moment zeigt ihm Gott: "Wegen diesem Einen bist du hier, um ihm das Evangelium zu bringen." [Apg.8,29 ff] 
Doch oh Schreck, in dem Wagen sitzt ein vornehmer Schwarzer. Bereits im Dienst in Antiochia hatte Philippus lernen müssen, dass Gott das Evangelium auch den dunkelhäutigen Menschen zukommen lässt. Der in Apg.13,1 genannte Simeon wurde Niger (schwarz) genannt, was auf sein Äusseres verweist. Gott hatte ihm damit bereits eine wichtige Lektion verabreicht: Das Evangelium war nicht nur "auch für die Heiden", sondern sogar für "dunklhäutige Heiden". Für einen Juden eine nicht ganz leichte Lektion. 
Aber dieser Dunkelhäutige war ein Eunuch, ein Kastrierter. Für die Juden waren solche "Verschnittenen" minderwertige Menschen, die keinen Zugang zum religiösen Leben haben durften. Dieser schwarze Eunuch in dem Wagen hatte es geschafft in Jerusalem Schriftrollen zu kaufen, vermutlich zu einem astronomischen Preis, da er sich diese Rollen auf dem Schwarzmarkt beschafen musste und war nun am lesen. 
Philippus erkennt seinen Auftrag und führt diesen besonderen Mann, den kein Jude wollte weil der Umgang mit ihm verboten war, in das Vertrauen auf Christus. Ihn den keiner wollte, den wollte Gott. damit durch ihn das Evangelium von Jesus nach Äthopien kommt. 

„Vielmehr, was der Welt als töricht gilt, das hat sich Gott erwählt, damit er die Weisen beschäme. Und was der Welt als schwach gilt, das hat sich Gott erwählt, damit er das Starke beschäme. Und was der Welt als unedel gilt und was sie verachtet, ja was nichts für sie ist, das hat sich Gott erwählt, damit er vernichte, was etwas gilt. Denn kein Mensch soll sich rühmen vor Gott.“
‭‭1. Korinther‬ ‭1:27-29‬ ‭GANTP‬‬
 
Wenn ich mir diesen wichtigen Bericht genau anschaue muss ich erkennen, dass es sich eigentlich um zwei Bekehrungen handelt. Zum einen der dunkelhäutige Eunuch, der zu Jesus umkehrt, aber auch Philippus der erkennen muss, dass Gottes Haus grösser ist und auch solche die bei den Menschen nichts gelten (erst recht) darin Platz haben.


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