ExPLOSIVE Schwäche [Post 190]

Könnt ihr euch noch an den Schulsport erinnern? Wir haben damals sehr oft Volleyball gespielt, Völkerball oder sogar Fussball. Das hat wirklich immer Spass gemacht - besonders wenn die Lehrer mitspielten. So hatte man beim Sport die Gelegenheit sich für die ein oder andere Note zu rächen. Doch dieser schöne Schulsport hatte einen ganz bitteren Beigeschmack, das war das zusammenstellen der Mannschaften. Zumindest für mich war es der Alptraum, aber für viele andere auch. Die beiden Besten wurden vom Lehrer ausgewählt und die durften dann einen um den andern vom Rest für "Ihre" Mannschaft auslesen. So stand man da in der Reihe, die sich ganz langsam lichtete und je näher das Ende kam des Prozedere kam, um so deutlicher wurde wie gut oder wie schlecht man wirklich war. Und es gab Sportarten, da musste ich recht lange in der Schlange stehen um ausgelesen zu werden. Das war kein tolles Gefühl! 


Diese Auslese der Stärkeren, das ist purer Dawinismus. Die Schwächsten werden untergehen, aussterben und die Starken werden siegen. Darum sind wir alle in der Schule und durch das Elternhaus dazu erzogen „stark zu sein“. Sprüche wie:"Junges weinen nicht ... sind doch keine Heulsusen und andere", hat jeder wohl schon einmal zu hören bekommen. Doch wenn man zu den Verlieren gehörte war das oft zum heulen ... Wir werden zum "stark sein" hin erzogen denn die Eltern wissen, dass nur die starken Kinder es zu etwas bringen im Leben. Das nur sie überlebensfähig sind in dieser Welt denn die Schwachen sind die Verlierer und das wollen KEINE Eltern für ihre Kinder. 



Ganz besonders sichtbar wird dies auf dem Sportplatz, wenn die Kleinen Fussball spielen. Die Eltern die am Rand des Fussballfeld schreien, lärmen, beleidigen des Schietsrichter - im günstigsten Fall feuern sie nur lautsstark ihre Kleinen an. Im Tessin wurde unlängst ein ganzer Spieltag alle Spiele der D-Jugend abgesagt - wegen der Eltern. In der Woche vorher gab es bei 7 von 38 Spielen Auffälligkeiten. Das meint, Eltern und Trainer die sich völlig daneben benommen haben. So schlimm, dass ein geordneter Spiebetrieb nicht mehr möglich war. D-Jugend, das sind 11 bis 12 Jährige. Die wollen einfach ein bisschen Spass haben. Aber die Eltern wollen Siegertypen züchten, Kinder die es im Leben zu etwas bringen. 



Doch bei Gott ist es genau anders herum. Für ihn sind die Schwachen viel bedeutsamer und wichtiger als die Starken.  



Was in dieser Welt unbedeutend und verachtet ist und was ´bei den Menschen` nichts gilt, das hat Gott erwählt, damit ans Licht kommt, wie nichtig das ist, was ´bei ihnen` etwas gilt. -‭‭1. Korinther‬ ‭1:28‬ ‭NGU2011‬‬ 


Seht ihr, bei Gott ist es genau anders herum. Wenn man für seine Mannschaft ausgewählt werden möchte, dann muss man schlecht sein. Wenn sie bei ihm alle in der Reihe antreten, dann wählt er die Schlechtesten zuerst aus. Wenn Jesus seine EM Fussball Mannschaft zusammenstellen würde, dann hätte ich eine reelle Chance mitzuspielen, denn für seine Mannschaft wäre ich Ideal. Ich bin schlecht genug im Fussball und auch sicherlich zu alt !!!! Doch ich bekäme ich von ihm das offizelle Team-Trikot und wäre dabei. Und wir würden sogar gewinnen. WEIL JESUS SO GUT IST. Über den gesamten Rest der Mannschaft legen wir besser einen Mantel des Schweigens. Denn sein Team ist ein Haufen unfähiger Spieler. Aber wegen Jesus, der bei uns, ist siegen wir !


Warum macht Jesus so etwas? Paulus erklärt dieses:


Seht euch doch einmal in euren eigenen Reihen um, Geschwister: Was für Leute hat Gott sich ausgesucht, als er euch berief? Es sind nicht viele Kluge und Gebildete darunter, wenn man nach menschlichen Maßstäben urteilt, nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Herkunft. Im Gegenteil: Was nach dem Urteil der Welt ungebildet ist, das hat Gott erwählt, um die Klugheit der Klugen zunichte zu machen, und was nach dem Urteil der Welt schwach ist, das hat Gott erwählt, um die Stärke der Starken zunichte zu machen. Was in dieser Welt unbedeutend und verachtet ist und was ´bei den Menschen` nichts gilt, das hat Gott erwählt, damit ans Licht kommt, wie nichtig das ist, was ´bei ihnen` etwas gilt. - ‭‭1. Korinther‬ ‭1:26-28‬ ‭NGU2011‬‬ 

Seht ihr den Zusammenhang? Gottes Absicht ist menschliche Klugheit und Weisheit – zu beschämen sie zunichte zu machen, wie die Schrift sagt. Hierfür gebraucht er die "Nieten" um die Klugen dieser Welt zu beschämen. Warum das ganze ?

Denn niemand soll gegenüber Gott ´mit vermeintlichen Vorzügen` prahlen können. - ‭‭1. Korinther‬ ‭1:29‬ ‭NGU2011‬‬

Damit sich niemand etwas auf sein Können etwas einbilden kann. Damit niemand vor Gott sagen: "ich habe da etwas Tolles hinbekommen". Stolz im menschlichen Leben ist das sicheste Indiz, dass etwas "im Fleisch", oder anders ausgedrück in den eigenen toten Werken vollbracht wurde. Doch letztlich ist dann etwas ohne Gott und in den eigenen Werken vollbracht worden. So etwas macht stolz. Aber bei den Meisten ist eher das Gegenteil an der Tagesordnung. Das wir etwas nicht hinbekommen. Das wir es nicht schaffen unsere Kleinen oder grösseren Alltagsprobleme unter die Füsse zu bekommen. Doch die gute Botschaft lautet: Du brauchts das auch gar nicht. Denn Christus ist der starke Held ! Er will siegen und wir müssen still sein damit er machen kann. Durch ihn werden wir siegen, nicht weil wir gut sind.

Mir ist es ein Anliegen euch die "Schwachheit in Gott" anzubieten und aufzuzeigen wie aus dieser eine Stärke wird. Denn genau an diesem Punkt haben so viele falsche Vorstellungen. Wir meinen immer, dass, wenn wir schwach sind, wir nur laut genug zu Gott schreien müssen, damit er dann mit seinem Heiligen Geist kommt und uns wieder mit Kraft aufpumpt. Doch das ist eine verrückte und sicherlich falsche Vorstellung von Gottes Wirken. Man sollte sie sogar eine Irrlehre nennen. Der Heilige Geist kommt NICHT und macht uns zu superstarken Helden, so dass wir dann alle Widerstände bezwingen und alle Feinde überwinden können. Vielleicht so wie Simson, der durch den Geist Gottes mit seinen Armen Gebäude zum Einstürzen bringen konnte (Ri.16,29). Ganz oft stellen wir uns Gottes Eingreifen so vor. Doch so läuft das bei Gott seit Pfingsten nicht mehr. Er lässt uns bewusst schwach damit seine Kraft sichtbar wird. Der Heilige Geist will immer dass Christus alle Ehre bekommt, das der Sohn Gottes allen Ruhm erhält, darum lässt er nicht zu, dass wir Ehre bekommen KÖNNTEN.

Trotzdem bleibt die Frage: Was müssen wir tun? Was ist unser Teil dabei? Wir werden (in seiner Mannschaft) siegen, wenn wir lernen uns ganz auf ihn zu werfen. Wenn wir darin besonders gut werden unsere eigenen Bemühungen zu kapitulieren und unser ganzes Vertrauen mit aller Kraft auf ihn werfen. Die Bibel zeigt uns solche Beispiele. Es ist wie die Geschichte von der kranken, blutflüssigen Frau, die zu Jesus kommt. Obwohl das nicht ganz richtig ist. Denn Jesus war von so vielen Menschen umgeben, dass sie sich hat durchdrängeln müssen. (Mk.5,24 ff) In diesem Pulk von vielen Menschen ist sie dann ganz nach unten auf den Boden gegangen um den Saum (den Rand) seines Gewandes zu berühren - und ab dem Moment war sie geheilt. Wir müssen uns die Situation recht vorstellen: Es haben viele Menschen Jesus berührt, doch sie hat ihn im Vertrauen und Erwartung ihrer Heilung berührt. Geistlich gesehen hat sie sich auf Jesus geworfen, die Unreine wirft sich "auf den" (eher an den) Rabbi. Ein ungeheurer Vorgang, denn damit würde der Rabbi auch unrein werden (im zeriemoniellen Sinne). Sie nimmt sich einfach Kraft Gottes indem sie Jesus im Vertrauen und Erwartung berührt. Diese Frau reisst das Himmelreich mit Gewalt an sich, so sagt die Bibel dazu. Die das Himmelreich mit ganzer Kraft erstreben – reissen es mit Gewalt an sich (Mt.11). Diese Frau war eine solche. Sie hat sich mit Gewalt "auf" Jesus geworfen (bildlich gesprochen) und damit ausgedrückt :„mach du“ (Ich lass dich nicht – denn du segnest mich). Oder wie die Geschichte der armen Witwe beim Richter. Sie hatte es aufgegeben sich selber Recht zu verschaffen und hat sich mit Gewalt "auf den" Richter geworfen: „Gib du mir Recht“. Ebenso auch die blutflüssige Frau die hatte all ihre Versuche aufgegeben hat. Ihr ganzes Vermögen für ihre Heilung aufgebraucht worden, doch es war nur schlimmer geworden. Jesus war ihre letzte und nunmehr einzige Hoffnung auf Heilung. Sie stellte alle eigenen Bemühungen ein und "warf" (sich und) ihr Vertrauen auf Jesus. Wir meinen immer das Gott durch seinen Heiligen Geist uns zu starken Typen macht die die Kämpfe des Lebens bestehen könnten. Doch das stimmt so nicht, das hat er nie vorgehabt. Er will handeln! Er ist der Starke Held, doch erst dann, wenn wir uns zurücknehmen, wenn wir bereit sich schwach zu sein. Wenn wir kapitulieren und unsere Bemühungen aufgeben und uns auf Jesus "werfen". Wie die Witwe beim Richter und die blutflüssige Frau an das Gewand von Jesus.

Paulus hat dieses seber in seinem Leben erlebt, so dass er darüber folgendes schreibt:

 Doch der Herr hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.« Daher will ich nun mit größter Freude und mehr als alles andere meine Schwachheiten rühmen, weil dann die Kraft von Christus in mir wohnt. - ‭‭2. Korinther‬ ‭12:9‬ ‭NGU2011‬‬ 

 Gott hatte Paulus gesagt, dass er ihn NICHT wieder so zusammenbringt, dass er die grossen Reden von Athen schwingen könnte (wie auf dem Aeropark), dass er nicht wieder vollmächtig mit Griechen streiten könnte (wie in Jerusalem), sondern das er ihn schwach hält. Aber das in dieser Schwachheit die Gnade Gottes sichtbar wird, weil der Heilige Geist kommt und mit Kraft wirkt. Wenn wir uns auf den Herrn "werfen" indem wir unser ganzes Vertrauen auf ihn setzen, dann kommt Gott mit Gnade und lässt seinen Heiligen geist bei uns wirken. Darum sagt er Paulus "Lass dir an dieser Gnade genügen". Die Gnade reicht völlig aus, darauf müssen wir vertrauen und nicht selber strampeln wie ein Verrückter. 

 Heisst das nun, dass dieses "in derGnade leben" unsere generelle Passivität bedeutet? Ist es ein "auf der faulen Haut liegen"? Nein, natürlich nicht. Es ist ein Handeln auf seine Weisungen hin. Das machen was er uns durch das Reden des Geistes aufträgt. 

 Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen!“ - ‭‭Lukas‬ ‭5:5‬ ‭SCH2000‬‬ 

 Die Jünger hatten die ganze Nacht geschuftet und nichts gefangen. Sie waren erschöpft, müde und vielleicht auch ratlos. Aber als Jesus sagt "geht nochmals" folgen sie. Dieser bedeutungsschwere Satz "auf dein Wort hin", das sind die entscheidenden Worte, die wir uns zu Herzen nehmen sollten. Das auch wir uns im Alltag duch seinen Geist leiten lassen. Das wir auf sein Reden reagieren – nicht mehr nicht weniger! Wir kapitulieren die eigenen Bemühungen und reagieren auf sein Wort hin. Jesus will uns in seiner Gnade durch den Hindernisparkur der Leben heisst leiten und führen. 

 Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen. - ‭‭Epheser‬ ‭2:10‬ ‭SCH2000‬‬ 

 Christus hat alles vorbereitet, und wir sollen darin leben. Das gilt ganz pragatisch für unser Alltagsleben aber auch für unser geistliches Leben. Durch seinen Tod am Kreuz hat er uns heilig gemacht, hat er uns frei gemacht, hat er uns wiederhergestellt, hat er uns heil gemacht. Was wir dazu tun müssen? Unsere eigenen Bemühungen einstellen und in dem Leben, was Christus gemacht hat. Durch seinen Opfertod am Kreuz hat er alles was wir brauchen erworben und uns zu seinen Erben gesetzt.

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