Hudson Taylors Entdeckung der Gottesruhe [Post 30]


Hudson Taylor (1832-1905), der berühmter China-Missionar und Gründer der China-Inland-Mission, durchlitt eine Zeit schwerer seelischer Nöte. Er empfand es so, dass er Jesus nicht so gehorchen konnte, wie er es gerne gewollt hätte. Er grübelte darüber und beschäftigte sich ausführlich mit dem Problem, wie er in seiner Heiligung, also seiner Hingabe an Jesus, Fortschritte machen könnte. 
Mitten in dieser Phase seines Lebens bekam er einen Brief von seinem Mitarbeiter John McCarthy. Die Veränderung, die sich durch den Inhalt dieses Briefes in seinem Leben ergab, beschreibt Taylor nicht geringer als: "Ach, Mr. Judd, Gott hat mich zu einem neuen Menschen gemacht! Gott hat mich zu einem neuen Menschen gemacht!"

An seine Schwester schrieb er daraufhin: "Der letzte Monat ist vielleicht der glücklichste meines Lebens gewesen... es ist eigentlich nichts Neues, Fremdartiges oder Wunderbares, doch irgendwie ist alles neu!"

Judd berichtet über ihn: "Er war jetzt ein überglücklicher Mann, ein froher, glücklicher Christ. Zuvor hatte er sich abgemüht und hatte nur wenig Seelenfrieden. Jetzt ruhte er in Jesus und ließ ihn sein Werk tun, das ist ganz, ganz anders. Wo immer er danach in Versammlungen sprach, schien eine neue Kraft von ihm zu fließen. Auch bei den praktischen Dingen des Lebens durchdrang ihn ein neuer Friede."

In dem besagten Brief hatte unter anderem gestanden: " 'Den Herrn Jesus annehmen, bedeutet mit Heiligung zu beginnen. Den Herrn Jesus zu lieben, bedeutet in der Heiligung zu wachsen. Mit dem Herrn Jesus zu rechnen, bedeutet völlige Heiligung... Derjenige ist am heiligsten, der am meisten von Christus in sich hat und der sich an dem getanen Werk am meisten erfreut. Ein unvollkommener Glaube aber ist wie ein Hemmschuh und bringt manchen zu Fall.' Diesem letzten Satz kann ich jetzt völlig zustimmen. Meinem liebenden Heiland zu gestatten, seinen Willen in mir zu wirken - nämlich meine Heiligung -, das ist es, wofür ich durch seine Gnade leben sollte. In ihm bleiben, nicht streben oder sich abmühen. Sondern wegschauen und zu ihm hin, ihm vertrauen für die gegenwärtige Kraft... in der Liebe eines allmächtigen Heilands ruhen, in der Freude einer vollkommenen Erlösung 'von allen Sünden'.  Das alles ist nicht neu, und doch ist es für mich neu. Ich meine, das Dämmern eines neuen Tages wäre über mir hereingebrochen. Ich begrüße ihn mit Zittern, doch mit Vertrauen... Christus ist mir jetzt buchstäblich alles, die Kraft, die einzige Kraft zum Dienst, der einzige Grund für unwandelbare Freude..."
Taylor hatte ganz offensichtlich durch das Lesen dieses Briefes zu einer plötzlichen Glaubens-Erkenntnis, durch die er erkannte, dass Heiligung nicht in eigener Kraft, sondern im Glauben an das bereits getane Werk durch Jesus Christus geschieht. Dieses Erkennen und Verstehen gab seinem Dienst und Leben eine ganz neue Qualität. Eigentlich wäre es wünschenswert, wenn dieses Verstehen bei der Bekehrung stattfinden würde. 
Leider wird diese elementare Grundwahrheit oftmals um der Gemeindetheologie Willen verschwiegen und dann ist eine Krisensituation, wie hier bei Hudson Taylor, notwendig um eine Sinnesänderung herbei zu führen. Offensichtlich lässt der himmlische Vater immer wieder bei seinen Kindern solche Krisen zu, um sie in sein "Land der Ruhe" und damit in seine Nähe zu führen. 
Wer möchte nicht gerne solche Krisen vermeiden? Aus diesem Grunde lade ich dich schon jetzt ein: Entdecke das "Land der Ruhe" und der Friede in deinem Herzen wird stabiler sein als jede Krise, die kommen kann.


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