Gesetzlichkeit und tote Werke [Post 84]

Vor Jahren viel mir beim persönlichen Bibelstudium ein Begriff auf, der soweit ich es es heraus gefunden habe, nur einmal in der Bibel vorkommt. Der Begriff der "toten Werke", der im Hebräerbrief Anfangs Kapitel 6 (Vers.1) als zugehörig zu den Anfangslehren im geistlichen Leben benannt wird. "Tote Werke", was hat es damit auf sich? Warum mir diese Formulierung überhaupt auffiel? "Weil ich selber noch nie eine Predigt über die "toten Werke" gehört hatte und die Freunde, mit denen ich darüber sprach, auch nicht. Wenn nun aber diese Lehre gemäss dem Autor des Hebräerbriefes zu den Grundlagen-Lehren des christlichen Glaubens gehört, dann darf doch die Frage erlaubt sein, warum niemand darüber spricht? Und so machte ich mich schon vor langer Zeit auf die Suche: "Was sind tote Werke?"

Um es gleich vorweg zu nehmen, es war wirklich nicht einfach heraus zu finden. Jedenfalls dann nicht, wenn man sich NICHT mit den üblichen "kanaanäischen" Platitüden zufrieden geben will. "Tote Werke", das meint schlussendlich unsere Handlungen die KEIN göttliches Leben in sich tragen. Die also weder von Gott gewollt, noch denen er Leben eingehaucht hat. Werke die Christen tun, in der Hoffnung sie könnten dem himmlischen Vater möglicherweise gefallen.  

Solche "toten Werke" bestimmen das Leben von Menschen, die nicht gelernt haben in der Leitung und der Kraft des Heiligen Geistes durch das Leben zu gehen. Die einfach machen und dann beten: Herr segne mein Wirken, und sich die verschiedenen biblischen Verheissungen für die aktuelle Lebenssituation zusammen biegen. ACHTUNG aber: Solche  sind nicht unbedingt Menschen ohne Heiligen Geist, sondern sie haben einfach nie gelernt in der Leitung des Heiligen Geistes durch das eigene Leben zu gehen. 

Manchmal sind solche Christen dann auch noch gesetzlich. Entweder weil sie sich das jüdische Gesetz als Ersatz für die fehlende direkte Leitung des Heiligen Geistes zu nutze machen um einen Massstab für gute Entscheidungen zu haben, oder sie versuchen die Evangelien zu einem "Neutestamentlichen Gesetzbuch" umzuwandeln. Alle diese Bemühungen sind aber nicht mehr als ein hilfloser Versuch das fehlen der Leitung des Heiligen Geistes zu kompensieren. 

Darum braucht es Lehrer in der Gemeinde. Nicht dafür, dass die Reden Jesu in ein neues Gesetz verwandelt werden, sondern damit Menschen lernen das Reden des Heiligen Geistes in ihrem Leben zu verstehen und mehr und mehr zu lernen sich leiten zu lassen.      

Also um es nochmals in einer Kurzzusammenfassung zu bringen: 

In den "toten Werken" sind Menschen, die nicht fähig oder willens sind sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen. Es geht um die, die "einfach machen" und dabei den himmlischen Vater um seinen  Segen für ihr selbsterdachtes Handeln bitten. 

Gesetzlich sind solche, die das Fehlen der Leitung des Heiligen Geistes und sein Reden durch Regeln und Dogmen ersetzt haben. 

Oftmals kommen beide Merkmale in einer Person zusammen. Solche sind dann "gesetzlich in den toten Werken" unterwegs. Eine grauenhafte Kombination, die in den Familien, in den Gemeinden und darüber hinaus sehr viel Schaden anrichten kann. Denn solche werden nie eine erneuerte Persönlichkeit in sich tragen. Sie werden niemals Frieden stiften, noch echte göttliche Freude in sich tragen.


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