Im Haus der Gnade [Post 146]

«Es ist aber in Jerusalem beim Schaftor ein Teich, der auf Hebräisch Bethesda (Haus der Gnade) heißt und der fünf Säulenhallen hat. In diesen lag eine große Menge von Kranken, Blinden, Lahmen und Abgezehrten, welche auf die Bewegung des Wassers warteten. Denn ein Engel stieg zu gewissen Zeiten in den Teich hinab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, der wurde gesund, mit welcher Krankheit er auch geplagt war. Es war aber ein Mensch dort, der 38 Jahre in der Krankheit zugebracht hatte. Als Jesus diesen daliegen sah und erfuhr, dass er schon so lange Zeit [in diesem Zustand] war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser bewegt wird; während ich aber selbst gehe, steigt ein anderer vor mir hinab. Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm deine Liegematte und geh umher! Und sogleich wurde der Mensch gesund, hob seine Liegematte auf und ging umher. Es war aber Sabbat an jenem Tag.» ‭‭Johannes‬ ‭5:2-9‬ ‭SCH2000‬‬

Wir würden heute zu so einer Einrichtung Hallenbad sagen. Eine künstlich errichtete Badeeinrichtung (Teich) die bereits aus der Zeit der Könige David oder Salomon stammte. Mit diesem Teich verbunden war die Überlieferung, dass immer wenn sich das Wasser bewegte der Himmel so nah war (als wäre eine Tür geöffnet), dass der Erste der hineinsprang gesund wurde. 
An dieser kleine Geschichte können wir das Gnadendenken des alten Bundes erkennen. "Gnade wird mir zuteil - wenn ich gut genug (in diesem Fall: schnell genug bin). Gnade wird erst dann greifbar wenn ich die Bedingungen erfülle. In diesem Fall "wachsam sein, der Erste sein ...". Als aber Christus erschienen ist, da ist die volle überfliessende und bedingungslose Gnade Gottes zu den Menschen gekommen.  

In dem Alten Bund war die Gnade für die, die sich würdig erweisen. Die, die das Gesetz einhalten, die, die die Sünde bekämpfen und so weiter und so weiter. Im Neuen Bund ist die Gnade für alle Menschen ganz grundsätzlich überfliessend und bedingungslos. 

Gott war in der Person von Christus als er durch ihn die Menschen mit sich versöhnte, darauf verzichtete, ihnen ihre Verfehlungen anzurechnen, und uns die Botschaft der Versöhnung übergab. -2. Korinther‬ ‭5:19‬ ‭NBH‬‬

Gnade für alle - gratis - ohne Bedingungen, das ist das Haus der Gnade des Neuen Testamentes, im Unterschied zum Alten Bund. 

Da stellt sich nur die Frage, warum Jesus nicht alle Kranken und Bedürftigen am Teich geheilt hat und wieder hergestellt hat, wenn er doch die Gnade des Neuen Bundes in Person ist? 

An diesem Handeln Jesus können wir die einzige Bedingung der überfliessenden Gnade des Neuen Bundes erkennen: "Auf Jesus vertrauen". Es sind alle durch die Gnade Gottes gerettet, die auf das Werk des Christus am Kreuz vertrauen. 

Diese gleiche Prinzip können wir auch in den Heilungswundern Jesu erkennen. Er konnte alle die heilen oder befreien, die auf ihn vertrauten. Die, die zu ihm kamen, vertrauten ihm, und er konnte sie heilen. Als er nach Kapernaum kam war das Vertrauen sehr gering und er konnte wenige Wunder tun. Und hier am Teich? Jesus sieht das innere des Menschen, das, was sein Herz bewegt. Wir dürfen davon ausgehen, das Jesus deswegen dem Mann helfen konnte.    


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