résister [Post 206]

Welch ein wunderbares Zeugnis hat uns die französische Hugenottin Marie Durand gegeben, die im 18. Jh. nach Jahren der Kerkerhaft an ihr Nahestehende schrieb: „Ich schätze mich sehr glücklich, dass Gott mich für wert erachtet hat, um Seines heiligen Namens willen Verfolgung zu erleiden. Seid versichert, dass alle Drohungen der Welt nicht bewirken werden, dass ich das mir anvertraute Gut des Glaubens fahren lasse.“
Von diesem Gut des Glaubens hat auch der Apostel Paulus in einer ebenso Christen feindlichen Zeit einige Jahrhunderte zuvor im Brief an seinen Freund Timotheus geschrieben:

„Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes. Aus diesem Grund leide ich dies alles; aber ich schäme mich dessen nicht; denn ich weiss, an wen ich glaube, und bin gewiss, er kann mir bewahren, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag. Halte dich an das Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe in Christus Jesus. Dieses kostbare Gut, das dir anvertraut ist, bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt.“ (2. Timotheus 1,8+12-14)

In dem Buch "La passion qui façonne les nations" von Charlie Cleverly wird das Leben von Männern und Frauen geschildert, die ihr Leben zu 100% Gott geweiht hatten. Darunter ist auch eine sehr bekannte Französin. Die junge Marie Durand wurde schon mit vier Jahren ihrer Mutter weggenommen, weil diese in einer geheimen Gebetsversammlung ertappt wurde. Später, als man ihren Vater, einen Prediger des Evangeliums, nicht fassen konnte, wurde sie mit anderen Christinnen eingekerkert. Ihre grausame Haft dauerte sehr lange, und ihr Leben drehte sich um zwei Imperative; Imperative, wie sie auch heute noch das Los so vieler gefangener Christen in der ganzen Welt sind: „Überlebe!“ und „Bewahre das dir anvertraute Gut!“
1768 wurde die Bevölkerung von Aigues-Mortes in Südfrankreich Zeuge, wie sich aus dem Festungsturm mehrere ausgemergelte Frauengestalten herausschleppten. Die jüngste war 23 Jahre im Turm gewesen, Marie Durand 38 Jahre lang. Man hatte ihr ihre Kindheit gestohlen, ihre Jugend und ihre Kraft im Alter. Aber man hatte ihr genau so wenig wie ihrer Freundin Isabeau Menet ihren Glauben und ihre Hoffnung stehlen können. Alle Drohungen der Welt hatten sie nicht dazu bewegen können, das ihnen anvertraute Gut des Glaubens wegzuwerfen.

Ob wir wohl so ergriffen vom Evangelium Jesu Christi sind, dass wir die Bewahrung dieses Schatzes des Glaubens für so kostbar erachten, dass wir ihn um jeden Preis bewahren wollen?Ich muss mir diese Frage selbst stellen: Wie tief geht mein Christsein? Und wie tief geht das vieler Christen in unseren Kirchen? Es gibt so viele Menschen, die sich scheint’s radikal bekehren, ein Gastspiel in einer Gemeinde geben, vielleicht auch aktiv werden, sogar ein Amt in der Gemeinde übernehmen. Doch sind sie, sind wir so tief und fest im Evangelium verankert, dass wir wirklich wissen für was diese Frauen ihre Freiheit einbüssten? 

Die katholische Kirche verfolgte in diesen Tagen alle Prediger des Evangeliums, weil sie ihre Macht, Einfluss und Stellung bedroht sah. Über den kirchlich institutionalisierten Glauben "an die Kirche", weniger an Jesus, übten sie im Kleinen wie im Grossen Kontrolle über die Bevölkerung aus. Doch plötzlich trieben "freie Prediger" ihr Unwesen, die das echte Evangelium der Freiheit und Gnade verkündeten. Was für eine Gefahr für die Machtposition der Kirche. 

Wir bewundern solche Christen - die "Durant's", die "ten Booms", die "Bonhöfers", die "Schneiders" und wie sie alle heissen mögen, die für das echte Evangelium der Freiheit und Gnade in Jesus aufstanden. Zu allen Zeiten gab es solche Glaubenshelden und ihre Geschichten sind überliefert.
Geschichten von den Helden Gottes, die nicht zurück gewichen sind, die der Toten Religion die bindet und echtes Leben tötet widerstanden haben. Solche, die für das Evangelium in echte Schwierigkeiten kamen und darin standhaft blieben. 

Vergeßt nicht, wieviel Haß und Anfeindung er von gottlosen Menschen ertragen mußte, damit auch ihr in Zeiten der Verfolgung (wegen des Evangeliums) nicht den Mut verliert und aufgebt. Hebr.12,3

Mit diesen Ausführungen wird eine wesentliche Absicht Gottes mit unserem Leben deutlich: Er will uns unbedingt zu ausdauernden Nachfolgern Jesu entwickeln, die lernen mehr und mehr standhaft und treu zu dem umkämpften Evangelium der Gnade Gottes und seiner Liebe zu stehen, und uns nicht von Lauheit oder falschen Lehren der toten Religion vereinnahmen zu lassen. 

Aus diesem Grunde enthält die Bibel immer und immer wieder die Botschaft: sei nicht verzagt, lass dich nicht entmutige, sei mutig, vertraue, und geh vorran. Denn Gottes Ziel mit uns ist ein mutiger, fester Charakter.
Gleichzeitig wirken andere Kräfte auf uns ein. Der Böse, Satan selber hat das primäre Ziel uns zu entmutigen, unseren Glauben zu destabilisieren. Er will unsere Festigkeit im Glauben mit allen Mitteln erschüttern und eine mutige Nachfolge Christi verhindern. Wir müssen dies wissen damit wir gewappnet sind. 

Unter Verwendung von Ausschnitten eines Artikels von Jean Blanc. 


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